technotrans installiert Umkehr-Osmose-Anlage bei HOMAG
Wo immer Menschen auf der Welt auf einem Stuhl oder an einem Tisch sitzen: Die Chance ist groß, dass die Möbel mit Maschinen der HOMAG Group produziert wurden. Der Anlagenbauer aus Schopfloch im Schwarzwald ist Weltmarktführer im Bereich Produktionstechnik für die holzbearbeitende Industrie und das Handwerk. Dabei setzt HOMAG bei der Wasseraufbereitung auf Technik von technotrans.
Angefangen hat alles mit einem Langzeitversuch. Am Standort Herzebrock im Herzen Ostwestfalens fertigt die HOMAG Bohrsysteme GmbH, eine Tochter der HOMAG Group, Holzbearbeitungsmaschinen. Damit produzieren die Kunden Wohn- und Büromöbel, Küchen, Parkett- und Laminatfußböden, Fenster, Türen, Treppen oder auch komplette Holzsystemhäuser. Zu ihnen gehören sowohl kleinere Handwerksbetriebe als auch große Unternehmen mit kompletten Fertigungsstraßen.
Während der Produktion der Bohrsysteme entsteht große Hitze – die Werkzeuge müssen bei der Bearbeitung der Werkstücke gekühlt werden. Zum Einsatz kommt ein Kühlsystem der Wieds Echochem AG mit Kühlschmierstoff auf Wasserbasis. Da das Wasser in der Region sehr hart ist, hat HOMAG testweise einige Maschinen mit sogenannten Mischbettionenaustauschern zur Vollentsalzung des Wassers ausgestattet. In diesem Versuch liefen die Maschinen mit Wasseraufbereitung wesentlich problemloser als die ohne. Es zeigte sich, dass alle relevanten Parameter der Kühlemulsion wie Konzentration, pH-Wert sowie Nitritgehalt stabiler waren und zugleich weniger Verschleppung stattfand. Da der Einsatz von Mischbettionenaustauschern bei den benötigten Wassermengen auf die Dauer zu teuer ist, suchte das Unternehmen eine Alternative. „Diese Erkenntnisse haben uns die Entscheidung für eine Umkehr-Osmose-Anlage leicht gemacht“, erzählt Thomas Johannvorderbrüggen, Kühlmittel-Beauftragter HOMAG. Die Wahl fiel auf die alpha.r 60 von technotrans – ein kompaktes Umkehr-Osmose-Gerät, das bis zu 7.000 Liter Wasser täglich aufbereiten kann und sich problemlos an das bestehende Kühlsystem anschließen ließ.
Die Osmose ist ein natürliches Prinzip, seit es Leben auf der Erde gibt. Dabei versuchen Flüssigkeiten unterschiedlichen Salzgehalts, die durch eine halbdurchlässige Membran getrennt sind, die Unterschiede bei der Konzentration auszugleichen. Durch den osmotischen Druck dringt durch die Membran nur Wasser; die Salze bleiben zurück. Bei der Umkehrosmose (RO) wird mittels Druck, der durch eine Pumpe erzeugt wird, gegen den natürlichen Osmosedruck gearbeitet. Die salzhaltige Flüssigkeit wird durch eine Membran gedrückt. Durch diesen Prozess wird das Wasser nahezu vollständig entsalzt. HOMAG entfernt mit der alpha.r 60 nun nahezu alle unerwünschten Inhaltsstoffe des Leitungswassers. Sie können nicht mehr wechselwirken und es findet fast keine Aufkonzentration durch Verdunstung statt.
Auf die Bedürfnisse von HOMAG abgestimmt
Der modulare Aufbau der alpha.r 60 sichert eine maximale Flexibilität in der Konfiguration. 23 Werkzeugmaschinen mit insgesamt 22.500 Liter Kühlschmierstoff sowie zwei Waschanlagen mit 6.000 und 2.500 Liter Volumen werden bei HOMAG Bohrsysteme nun von der alpha.r 60 versorgt. „Wir haben das Angebot auf die Bedürfnisse von HOMAG abgestimmt“, sagt Dipl.-Ing. Wolfgang Rudolph, der für technotrans das Projekt betreut. Zu den Maschinen, die in Herzebrock gefertigt werden, gehören unter anderem Durchlauf-Bohrmaschinen, Bohr- und Dübeleintreib-Maschinen, Maschinen zur Bohr- und Beschlagsetztechnik und Breitband-Schleifmaschinen.
„Die Wasserqualität beeinflusst in hohem Maße die Stabilität der Emulsion“, sagt Rudolph. Ist der Härtegrad zu hoch, können sich Kalkseifen bilden und es kann in den Maschinen zu Ablagerungen und Verklebungen kommen, die einen hohen Reinigungsaufwand zur Folge und einen negativen Einfluss auf die Funktionalität und Lebensdauer haben. Ist die Härte wiederum zu niedrig, kann es zur Schaumbildung kommen. „Daher empfiehlt es sich, beim Neuansatz der Emulsion mit Leitungswasser zu beginnen und die Nachdosierung mit Reinwasser durchzuführen“, erklärt Rudolph. „Alternativ kann gezielt eine Emulsion eingesetzt werden, die auf den Betrieb mit vollentsalztem Wasser eingestellt ist, wie es bei Homag der Fall war.“ Ein weiterer Vorteil der Umkehrosmose ist die Feinheit der Membrane, die eventuelle Keime und Bakterien aus dem Versorgungswasser zurückhält. Im Vergleich zur einfachen Enthärtung besteht nicht die Gefahr, dass sich der pH-Wert in den alkalischen Bereich verschieben kann. Die Qualität des Wassers bestimmt also in erheblichem Maße die Emulsionseigenschaften. „Mit der Umkehr-Osmose-Anlage ist eine gleichbleibende Wasserqualität gewährleistet“, sagt Rudolph.
Leistung, Service und Termintreue von technotrans überzeugen
Für die Wasseraufbereitung in den Produktionshallen von HOMAG arbeitet die alpha.r 60 mit Aktivkohle-Kombinationsvorfilter, Leitwert-Überwachung, Doppelwasserenthärter, Umkehr-Osmose-Membranen sowie Hochdruck- und Versorgungspumpen. Gestützt wird die besondere Modularität der alpha.r-Baureihe durch die freie Kombinierbarkeit mit unterschiedlichen Tanksystemen. HOMAG hat einen 5000-Liter-Vorratstank gewählt. „Wir sind mit der gesamten Anlage außergewöhnlich zufrieden“, sagt Johannvorderbrüggen. Sowohl Leistung, Service als auch die sehr hohe Termintreue haben dabei überzeugt. „Von der Angebotserstellung bis zum Ortstermin, bei dem die Experten unsere Produktion begutachtet haben: Wir haben uns von Anfang an bei technotrans sehr gut aufgehoben gefühlt“, sagt Johannvorderbrüggen. „Es war die richtige Entscheidung.“
Der Sassenberger Spezialist für Flüssigkeiten-Technologie setzt mit dem Auftrag seinen Erfolgskurs in der Sparte der Wasseraufbereitung fort. „Die Nachfrage nach unseren Umkehr-Osmose-Anlage wächst stetig“, sagt Rudolph. „Es freut uns natürlich, wenn sich ein Global Player wie HOMAG für unser Know-how entscheidet.“ Die HOMAG Group verfügt über internationale Produktionswerke sowie Vertriebs- und Servicegesellschaften und erreicht mit rund 6.400 Mitarbeitern in über 100 Ländern nach eigenen Angaben einen geschätzten Weltmarktanteil von über 30 Prozent – bei einem Umsatz von 1,22 Milliarden Euro (2017). Eine immer wichtigere Rolle nimmt dabei die Digitalisierung ein. HOMAG ist auch hier die treibende Kraft in der Branche und hat 2017 beispielsweise mit dem Ökosystem tapio die erste IoT-Plattform für die holzbearbeitende Industrie im Markt etabliert.
Gleichbleibende Wasserqualität und Nachhaltigkeit
Die alpha.r 60 unterstützt HOMAG Bohrsysteme nun seit einem Jahr bei der Produktion und sichert nicht nur gleichbleibende Wasserqualität, sondern leistet auch einen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit. „Die Standzeit der Emulsion und auch des Waschwassers wurde deutlich verlängert und damit ist der Prozess umweltfreundlicher und auch kostengünstiger“, sagt Rudolph. Und der Einsatz der alpha.r 60 bietet einen weiteren Vorteil: keine Flecken mehr auf den Werkstücken – auch die Wechselintervalle haben sich verdoppelt. „Nach 18 Monaten werden wir die Tanks reinigen, aber die Emulsion soll so lange wie möglich weiterverwendet werden“, heißt es vonseiten der Firma Wieds Ecochem, die wöchentlich die Qualität der Emulsion überwacht.
Die Entscheidung für eine Umkehr-Osmose-Anlage von technotrans würde er deshalb immer wieder so fällen, sagt Johannvorderbrüggen. „Wir haben auch Geräte von Wettbewerbern getestet. Die technotrans-Anlagen sind für uns die Besten am Markt.“