Umsatzrückgang auf 20,4 Millionen € wie erwartet / Ergebnis (EBIT) erreicht trotzdem 0,9 Millionen € / Nettoergebnis auf Vorjahresniveau / Ziele fürs Gesamtjahr bestätigt
Die technotrans-Unternehmensgruppe verzeichnete im ersten Quartal 2012 einen Umsatzrückgang um 15,5 Prozent auf 20,4 Millionen € (Vorjahr 24,1 Millionen €). Der schwache Start in das neue Geschäftsjahr war aufgrund der fehlenden Umsatzbeiträge der beiden Kunden manroland und Kodak, die vor wenigen Monaten Insolvenz bzw. Gläubigerschutz beantragt hatten, und der Zurückhaltung der Druckereien im Vorfeld der Messe drupa nicht überraschend. Unverändert positiv hingegen entwickelten sich die Aktivitäten jenseits der Druckindustrie, insbesondere bei der Termotek AG und der gds AG, die jedoch aufgrund ihrer Größenordnung die Rückgänge im Geschäft mit der Druckindustrie noch nicht ausgleichen konnten.
Auch auf diesem niedrigen Umsatzniveau gelang es, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte immerhin noch 0,9 Millionen € (Vorjahr 1,2 Millionen €), das entspricht einer EBIT-Marge von 4,3 Prozent (Vorjahr 5,1 Prozent). Der Periodenüberschuss betrug wie im Vorjahr 511 T€, das entspricht einem Ergebnis je im Umlauf befindlicher Aktie von unverändert 0,08 €.
„Wir gehen davon aus, dass die positiven Impulse aus der Messe drupa und die Normalisierung der Geschäfte mit den beiden genannten Kunden im weiteren Jahresverlauf kompensierend auf den schwachen Jahresauftakt wirken“, sagt Henry Brickenkamp, Sprecher des Vorstandes der technotrans AG.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten in der technotrans-Unternehmensgruppe im ersten Quartal weiter rückläufig gewesen. Unverändert wirken hier die zuletzt 2010 eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen. Zum Stichtag 31.03. waren 631 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern beschäftigt (Vorjahr 678), davon 480 (Vorjahr 517) im Inland und 151 im Ausland (Vorjahr 161).
Die Segmente
Der erwartete Umsatzrückgang zum Jahresbeginn hat sich besonders gravierend im Segment Technology ausgewirkt. Nach 15,6 Millionen € im Vorjahresquartal erreichte der Segmentumsatz in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2012 nur 11,5 Millionen €, ein Rückgang um 26,2 Prozent.
Der Umsatzrückgang hatte naturgemäß auch negativen Einfluss auf das Segmentergebnis. Trotz der kurzfristigen Einführung der Kurzarbeit Anfang des Jahres, aber auch aufgrund der Aufwendungen für die drupa, gelang es nicht, das Segment profitabel zu halten. Mit -0,6 Millionen € (Vorjahr -0,2 Millionen €) im ersten Quartal lag der Verlust aber noch im Rahmen der Erwartungen. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass technotrans infolge der erwarteten Umsatzsteigerung im weiteren Jahresverlauf hier auch wieder positive Ergebnisbeiträge erwirtschaftet, zumal sich auch die Profitabilität von Termotek erfreulich entwickelt hat.
Der Umsatz im Segment Services stieg gegenüber dem Vorjahresquartal erneut leicht auf 8,8 Millionen € (Vorjahr 8,5 Millionen €, + 4,2 Prozent). Es profitiert unter anderem besonders von dem Trend zur Modernisierung vorhandener Installationen als Resultat der zurückhaltenden Investitionstätigkeit. Diese Entwicklung sollte im weiteren Verlauf des Jahres anhalten, da außerdem die Aktivitäten jenseits der Druckindustrie zusätzliche Umsatzpotenziale erschließen.
Als stabilisierend für die Performance der gesamten Unternehmensgruppe erwies sich erneut das Segmentergebnis im Service. Es erreichte knapp 1,5 Millionen € (Vorjahr 1,4 Millionen €), die EBIT-Marge betrug erneut erfreuliche 16,6 Prozent. Während das klassische Service-Geschäft von der guten Kapazitätsauslastung profitierte, wirkten die strukturellen Aufwendungen für den Expansionskurs der gds AG, die durch zusätzliche Mitarbeiter und die Eröffnung eines neuen Standorts in Süddeutschland die Weichen für ihr weiteres Wachstum stellte, vorübergehend belastend.
Finanzlage
Ausgehend von einem Periodenüberschuss nach dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2012 in Höhe von 0,5 Millionen € erreichte der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Änderung des Nettoumlaufvermögens 1,6 Millionen € (Vorjahr 2,3 Millionen €). Während das Nettoumlaufvermögen im Vorjahresquartal unter anderem aufgrund des ansteigenden Geschäftsvolumens insgesamt mit -1,7 Millionen € belastet wurde, ergab sich im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres der gegenläufige Effekt und Zahlungsmittel in Höhe von knapp 2,1 Millionen € wurden freigesetzt. Die Zahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit nach drei Monaten betrugen daher 3,7 Millionen € (Vorjahr 0,7 Millionen €). Nach Abzug der gezahlten Zinsen und Ertragsteuern beliefen sich die Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit im Berichtszeitraum insgesamt auf 3,4 Millionen € (Vorjahr 0,5 Millionen €). In Relation zum Umsatz ergibt sich daraus eine Cashflow-Quote von 16,4 Prozent (Vorjahr 2,0 Prozent).
Die für Investitionen eingesetzten Nettozahlungsmittel betrugen zum 31.3.2012 nur 0,1 Millionen €. Im Vorjahr wurden im gleichen Zeitraum Investitionen in Höhe von 1,4 Millionen € getätigt, resultierend überwiegend aus dem Zahlungsmittelabfluss im Zusammenhang mit dem gezahlten Kaufpreisanteil für den Beteiligungserwerb an der Termotek AG (rund 1,0 Millionen €). Mit 3,2 Millionen € erreichte der Free Cashflow nach dem ersten Quartal 2012 bereits ein sehr gutes Niveau (Vorjahr: -0,9 Millionen €).
Die liquiden Mittel stiegen zum Ende des ersten Quartals um 2,2 Millionen € auf 15,0 Millionen €. In Verbindung mit freien Kreditlinien stellen sie damit unverändert ausreichende Finanzierungsmittel für das laufende Geschäft und das beabsichtigte Wachstum (sowohl organisch und als auch durch Akquisitionen) zur Verfügung.
Die Nettoverschuldung, also die zinstragenden Verbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel, hat sich auf 1,6 Millionen € reduziert (Vorjahr 9,2 Millionen €); das Gearing beträgt zum Stichtag nur noch 4,4 Prozent.
Ausblick
Bei den Planungen für das Geschäftsjahr 2012 ist der Vorstand aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen von einem verhaltenen Start in das Geschäftsjahr ausgegangen. Die mit dem Bericht zum ersten Quartal vorgelegten Zahlen bestätigen diese Annahmen. Gleichzeitig wurde unterstellt, dass sich die Geschäftsentwicklung im fortschreitenden Jahresverlauf stetig verbessert. Die Umsatzplanung von 90 bis 95 Millionen € im Geschäftsjahr 2012 erscheint daher aus heutiger Sicht als realistisch.
Überdurchschnittliche Effekte aus der drupa wurden bei den ursprünglichen Planungen nicht berücksichtigt. „Wir haben deshalb neben unseren eigenen positiven Eindrücken von der Messe auch die zufriedenen Äußerungen seitens unserer großen Kunden mit Freude zur Kenntnis genommen. Die nächsten Monate werden zeigen, in wieweit sich diese auch in zusätzlichem Geschäftsvolumen niederschlagen“, sagt Brickenkamp. „Sollten sich unsere Annahmen für 2012 dann als zu konservativ erweisen, werden wir unsere Planungen zum gegebenen Zeitpunkt einer Überprüfung unterziehen.“
Des Weiteren ist der Vorstand zuversichtlich, dass das geplante moderate Umsatzwachstum in den nächsten Quartalen ausreichen wird, um den Zielkorridor der EBIT-Marge von 5 bis 6 Prozent für dieses Geschäftsjahr zu erreichen. „Die Anpassungsmaßnahmen an das niedrigere Geschäftsvolumen haben im ersten Quartal erfolgreich ihre Wirkung gezeigt, so dass es selbst auf diesem Umsatzniveau gelungen ist, eine EBIT-Marge von 4,3 Prozent zu erzielen“, sagt Finanzvorstand Dirk Engel. „Nicht zuletzt deshalb haben wir die Kurzarbeit ab dem 1. Juni 2012 wieder beendet.“
Die eigenen Aktivitäten, mit denen technotrans seine Kompetenzen in anderen Industriebereichen zum Einsatz bringt, entwickeln sich ebenfalls planmäßig und liefern 2012 die ersten kleinen, aber nennenswerten Umsatzbeiträge. Nicht nur der Wachstumsmarkt der Laseranwendungen, der durch die Akquisition der Termotek AG und durch die Kooperation mit der KLH Kältetechnik GmbH verstärkt erschlossen wird, bietet interessantes Potenzial. Auch Anwendungen der Kernkompetenzen im Bereich des Werkzeugmaschinenbaus bilden seit einiger Zeit einen Schwerpunkt. Hier konnten weitere konkrete Erfolge verbucht werden: Für das toolsmart hat technotrans Anfang 2012 von der Firma Sauer einen Rahmenauftrag zur Ausstattung der Bearbeitungszentren ULTRASONIC 10 und 20 erhalten. Zahlreiche weitere Projekte in der Werkzeugmaschinenindustrie und der Metallbearbeitung, aber auch im Digitaldruck und im Flexodruck befinden sich derzeit in vielversprechenden Stadien. „Insgesamt gehen wir deshalb davon aus, dass wir unser Ziel, 30 Prozent des Umsatzes außerhalb der Druckindustrie zu erwirtschaften, vielleicht schon 2013 erreichen können“, stellt Brickenkamp in Aussicht.